Blood Father
„Blood Father“ beginnt mit einem Besuch, der Johns geordnetes Leben schlagartig verändert. Lydia, seine entfremdete Tochter, steht plötzlich vor ihm. Ihr Gesicht trägt Spuren von Angst und Erschöpfung. Obwohl sie sich seit Jahren nicht gesehen haben, bittet sie ihn um Hilfe. John reagiert zurückhaltend, spürt jedoch sofort, dass sie in ernsten Schwierigkeiten steckt. Alte Reflexe setzen ein, während er versucht, die Kontrolle zu behalten.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Mel Gibson, Erin Moriarty, William H. Macy (Schauspieler)
- Jean-François Richet(Regisseur) - Chris Briggs(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Lydia erzählt von Jonah, einem Mann mit kriminellem Hintergrund, vor dem sie fliehen musste. Ihr Vater zögert nicht lange. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, getrieben von Gefahr und Erinnerungen. Während der gemeinsamen Zeit bröckeln alte Schutzmauern. John zeigt Härte, doch auch Fürsorge. Lydia beginnt ihm langsam wieder zu vertrauen. Zwischen Flucht und Konfrontation stellen sich neue Fragen. Reicht der Wille zur Veränderung aus, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Blood Father“ ist ein französischer Thriller aus dem Jahr 2016, inszeniert von Jean-François Richet. Die Hauptrolle übernimmt Mel Gibson als Ex-Sträfling John Link, der versucht, seine Tochter Lydia, gespielt von Erin Moriarty, vor kriminellen Verfolgern zu schützen. Unterstützt wird er unter anderem von William H. Macy als Link’s Freund Kirby Curtis und Diego Luna als Gegenspieler Jonah. Elisabeth Röhm spielt Ursula, Thomas Mann verkörpert Jason, Michael Parks übernimmt die Rolle des Preachers und Dale Dickey tritt als Cherise auf.
Das Drehbuch stammt von Peter Craig und Andrea Berloff. Die Musik komponierte Sven Faulconer, während Robert Gantz die Kameraarbeit übernahm. Die Dreharbeiten fanden im Sommer 2014 in Albuquerque, New Mexico, statt. Gedreht wurde vor allem in wüstenähnlichen Umgebungen. Die Schnittarbeiten lagen bei Steven Rosenblum. Produzenten waren unter anderem Peter Craig und Sebastien Lemercier. Der Film wurde bei den Filmfestspielen in Cannes am 21. Mai 2016 uraufgeführt und erschien am 28. Oktober desselben Jahres in Deutschland auf DVD und Blu-ray. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 16.
Handlung und Story vom Film „Blood Father“
John Link lebt zurückgezogen in einem alten Wohnwagen, tätowiert Menschen und meidet Probleme. Nach einer langen Haftstrafe kämpft er mit seiner Vergangenheit und dem Alkohol, doch er hält sich an die Auflagen seiner Bewährung. Sein ruhiger Alltag endet abrupt, als seine Tochter Lydia plötzlich vor seiner Tür steht. Sie bittet ihn um Hilfe, nachdem sie sich aus einer gefährlichen Beziehung gelöst hat. Zwischen beiden herrscht zunächst Distanz, doch John entscheidet sich, Lydia zu schützen – koste es, was es wolle. Damit beginnt für die beiden eine unvorhersehbare Flucht vor skrupellosen Verfolgern.
Lydia hatte sich als Teenager auf Jonah eingelassen, der kriminelle Geschäfte führt und sie in diese hineinzog. Als sie sich gegen ihn wendet, flüchtet sie in ihrer Not zu ihrem Vater. Die Verfolger lassen nicht locker. Vater und Tochter reisen quer durch New Mexico, fahren durch die Wüste, übernachten in alten Hütten und suchen Hilfe bei alten Kontakten. Die Nähe zwischen ihnen wächst, obwohl sie sich jahrelang fremd waren. John setzt alles daran, Lydia vor weiteren Gefahren zu bewahren – auch wenn er dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzen muss.
Leben auf der Flucht und wachsende Nähe
In der Wüste eskaliert die Situation. Lydia wird entführt, doch John spürt die Gruppe auf und befreit sie. Es kommt zur Konfrontation mit Waffengewalt. John kämpft erbittert, verletzt mehrere Angreifer und bringt Lydia in Sicherheit. Doch seine Kräfte schwinden. Im Sand der Wüste stirbt er in den Armen seiner Tochter, während die Polizei Jonah festnimmt. Der Moment markiert für Lydia nicht nur den Verlust eines Vaters, sondern auch das Ende eines langen Kapitels voller Angst, Abhängigkeit und Verdrängung.
Ein Jahr später hat Lydia ihr Leben verändert. Sie besucht regelmäßig eine Selbsthilfegruppe und ist seitdem drogenfrei. In einem letzten Treffen mit ihrer Mutter erhält sie ein Paket aus dem Gefängnis, in dem Jonah sitzt. Darin findet sie eine Bibel – und ein Stück tätowierter Haut mit ihrem Namen. Für Lydia schließt sich damit ein Kreis. Sie verlässt ihre Vergangenheit und bricht zu einem eigenständigen Leben auf. Die Erinnerungen an ihren Vater begleiten sie, während sie sich entschlossen von allem löst, was sie früher gefangen hielt.
Fazit und Kritiken zum Film „Blood Father“
„Blood Father“ verknüpft klassische Elemente des Rache Thriller mit einem Vater-Tochter Drama, ohne sich klar für einen Ton zu entscheiden. Die Inszenierung wechselt zwischen roher Gewalt und versöhnlichen Momenten, wodurch die emotionale Spannung nicht durchgehend trägt. Einige Szenen wirken konstruiert, da sie mehr Funktion als Inhalt bieten. Die Figur des John Link gewinnt zwar durch die gebrochene Biografie an Profil, bleibt jedoch stellenweise schablonenhaft. Die Dialoge fallen oft knapp und funktional aus, ohne die Beziehungen tiefer zu fassen.
Trotz dieser Schwächen gelingt es dem Film, punktuell glaubwürdige Dynamiken zu entwickeln. Gerade die zunehmende Verantwortung des Vaters gegenüber seiner Tochter erzeugt spürbare Konsequenz. Die Handlung bleibt dabei geradlinig, verliert jedoch gegen Ende an Wirkung, da Überraschungen ausbleiben. Das Finale setzt zwar auf Wucht, wirkt jedoch inszenatorisch erwartbar. Die Stärke liegt weniger in der Dramaturgie als in der klaren Konfrontation zweier Welten: einem von Schuld geprägten Leben und dem Wunsch nach Vergebung. Diese Kontraste schaffen Momente, in denen der Film an Profil gewinnt, auch wenn er diesen Ansatz nicht konsequent genug verfolgt.