Tausende Musiker beim Evangelischen Posaunentag 2016

Eine ganz eindrückliche und besondere Stimmung kommt auf, wenn Blechbläser aufeinandertreffen. In der kirchlichen Musik spielen die Posaunenchöre eine wichtige Rolle, wenn sie längst auch nicht nur mehr mit Posaunen besetzt sind. Wie besonders das sein kann, konnte man jetzt in Dresden erleben, wo der Deutsche Evangelische Posaunentag – kurz DEPT 2016 – stattfand. Es war erst das zweite Mal, dass man eine Veranstaltung dieser Größenordnung auf die Beine gestellt hat. Vor acht Jahren hatte man das erste Event dieser Art in Leipzig durchgeführt. In diesem Jahr waren 22.429 Menschen dabei, davon rund 17.500 Musiker. Vom 3. bis zum 5. Juni 2016 verwandelte sich Dresden somit in die Hochburg der Posaunenchöre, was auch als feierliche Einleitung für das Reformationsjahr gesehen werden kann. Den Rückblick darauf gibt es in diesem Artikel.
Beeindruckende Bilder aus Dresden
Schon 2008 in Leipzig war es ein beeindruckender Anblick, bei dem immerhin auch ein Weltrekord aufgestellt wurde, der dann Einzug ins Guinness-Buch der Rekorde fand. Damals trat Bundespräsident Horst Köhler als Schirmherr auf. Acht Jahre später wurde diese Aufgabe von der Pfarrerin Margot Käßmann übernommen. In diesem Jahr entschied man sich für das Motto “Luft nach oben”, das natürlich sehr passend für ein Blechbläserensemble ist. Angesetzt war das Event, das aus mehreren Veranstaltungen bestand, für die Tage vom 3. bis zum 5. Juni 2016. Man konnte dabei sogar die Zahlen des ersten Posaunentages übertreffen.
Waren es vor acht Jahren rund 19.000 Gäste, waren in Leipzig 22.429 angemeldete Teilnehmer dabei. Rund 17.500 davon hatten ihr Instrument dabei. Der Abschlussgottesdienst im DDV-Stadion mit 33.000 Menschen war ein Höhepunkt, den sich viele nicht entgehen lassen wollten. Margot Käßmann unterstrich in ihrer Predigt die Wichtigkeit, sich gegen Rassismus und Fremdenhass einzusetzen. Zunächst gab es allerdings die Eröffnungsfeiern auf dem Altmarkt und dem Neumarkt in Dresden. Insgesamt wurden an den drei Tagen 46 Konzerte an 28 verschiedenen Spielorten auf die Beine gestellt. Unter anderem eine Open-Air-Kreuzchorvesper und eine Serenade an den Elbufern.
Deutscher Evangelischer Posaunentag
Erst zum zweiten Mal fand dieses besondere Treffen statt, dessen Ursprünge 1994 zu finden sind. Damals wurde der Evangelische Posaunendienst in Deutschland als Dachverband gegründet, um Bläserensembles zu vereinen. So konnte dann vierzehn Jahre später der erste Deutsche Evangelische Posaunentag auf die Beine gestellt werden, bei dem Teilnehmer von über 2.000 Posaunenchören mit dabei gewesen waren. Dabei waren längst nicht nur Posaunen vor Ort, da sich in diesen Ensembles auch andere Blechblasinstrumente finden lassen.
Der Evangelische Posaunendienst in Deutschland umfasst heute 27 Posaunenverbände mit über 5.000 Chören. Das bedeutet, dass man sich um die Belange von mehr als 5.000 Chören kümmert, in denen ungefähr 90.000 Bläser zu finden sind. Der Sitz des Dachverbands ist Bielefeld. Als Ziel hat man sich bei der Gründung bereits gesetzt, dass man das Evangelium von Jesus Christus durch Posaunenchormusik weitertragen möchte. In diesem Sinne setzt man sich für die musikalische Förderung der Mitglieder ein.
Posaunenchöre in der evangelischen Kirchenmusik
Ensembles, die sich aus Posaunen zusammensetzen, sind seit dem 16. Jahrhundert dokumentiert. Im Chor wurden Posaunen hauptsächlich von Stadtmusikern gespielt, später fanden sie auch Verwendung als Begleitung von Vokalchören, was man unter anderem bei Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart hören kann. Posaunen wurden immer häufiger als mobile Orgel für jedes Wetter genutzt. Vor allem im 19. Jahrhundert entstanden schließlich viele Chöre, sodass sich die entsprechenden Spieler immer häufiger organisierten. Entsprechende Vereine gab es dann auch schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Fazit zu Evangelischen Posaunentag DEPT 2016