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Nightmare Alley

Nightmare Alley“ zeigt den Weg eines Mannes, der mehr will als bloße Anerkennung. Stan Carlisle nutzt früh jede Gelegenheit, um Kontrolle über sein Umfeld zu erlangen. Mit erlernten Tricks wird er zum gefeierten Mentalisten. Doch sein Aufstieg kostet ihn Vertrauen und Nähe. Je mehr er versucht, seine Umgebung zu beherrschen, desto mehr gerät er selbst unter Druck. Seine Methoden zeigen Wirkung, doch sie fordern auch Opfer.

Nightmare Alley
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Bradley Cooper, Cate Blanchett, Toni Collette (Schauspieler)
  • Guillermo del Toro(Regisseur) - Guillermo del Toro(Autor) - Guillermo del Toro(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren

Verbindungen zerbrechen, sobald sie ihm nicht mehr nutzen. Auch moralische Grenzen scheinen ihm verhandelbar. In dieser Welt zählt nicht Wahrheit, sondern Wirkung. Als sein Einfluss wächst, verliert er den Blick für Konsequenzen. Das Spiel mit der Illusion entwickelt eine eigene Dynamik. Mit jedem Schritt entfernt sich Stan von dem, was ihn einst antrieb. Bleibt ihm noch ein Ausweg, bevor ihn die eigene Täuschung verschlingt?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Nightmare Alley“ erschien 2021 unter der Regie von Guillermo del Toro. Die Hauptrolle des Trickbetrügers Stanton Carlisle spielt Bradley Cooper. Cate Blanchett übernimmt die Rolle der Psychiaterin Lilith Ritter, während Toni Collette als Wahrsagerin Zeena und Willem Dafoe als Zirkusdirektor Clem zu sehen sind. Ron Perlman verkörpert Bruno, David Strathairn spielt Pete und Rooney Mara ist als Molly präsent. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von William Lindsay Gresham. Gedreht wurde unter anderem in Ontario und in Buffalo, darunter in der markanten Buffalo City Hall.

Die Produktion musste pandemiebedingt unterbrochen werden, wurde jedoch noch 2020 abgeschlossen. In Deutschland kam der Film am 20. Januar 2022 ins Kino und ist seit März desselben Jahres auf Disney+ verfügbar. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 16, die Laufzeit beträgt 150 Minuten. Bei dem Oscar 2022 erhielt „Nightmare Alley“ eine Nominierung für das beste Szenenbild. Außerdem wurde er von der National Board of Review als einer der zehn besten Filme ausgezeichnet. Romina Power hatte einen kurzen Cameo-Auftritt als Zuschauerin.

Handlung und Story vom Film „Nightmare Alley“

Stan Carlisle verbrennt ein Haus mit einer Leiche unter dem Boden und landet bei einem Wanderzirkus. Dort beobachtet er einen verstörenden Geek-Auftritt und bekommt über Umwege eine Anstellung. Schnell wird er in die Welt der Schausteller hineingezogen. Madame Zeena und ihr Mann Pete bringen ihm Tricks der Wahrsagerei bei, warnen jedoch vor dem Kontakt mit Verstorbenen. Als Pete nach einem Streit tot aufgefunden wird, nutzt Stan seine Fähigkeiten, um die Polizei zu täuschen und den Zirkus zu retten.

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Molly, seine Kollegin, willigt schließlich ein, mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Zwei Jahre später ist Stan ein gefeierter Mentalist unter der Elite von Buffalo. Doch seine Beziehung zu Molly leidet. Als Psychologin Lilith Ritter ihn zu entlarven versucht, nutzt Stan sein Können, um sie bloßzustellen. Dennoch beginnt eine gefährliche Zusammenarbeit: Stan beschafft sich über sie Informationen, um reiche Klienten zu täuschen. Gleichzeitig wächst seine Abhängigkeit von Alkohol und Erfolg, eine Kombination mit explosivem Potenzial.

Der Kreis schließt sich im Zirkus

Stan trifft auf Ezra Grindle, einen vermögenden Mann mit düsterer Vergangenheit. Um ihn dauerhaft zu manipulieren, plant Stan, Molly als Geist von Grindle’s verstorbener Geliebten auftreten zu lassen. Der Plan endet in Gewalt: Grindle stirbt, Molly flieht, Stan verliert die Kontrolle. In Ritter glaubt er eine Verbündete zu haben, doch sie verrät ihn und behält fast das gesamte Geld. Seine verzweifelte Reaktion endet in einem gewaltsamen Zwischenfall. Am Ende bleibt ihm nichts außer Erinnerungen, ein leerer Blick und das Gefühl des Scheiterns.

Als Obdachloser zieht er ziellos umher. In einer Zeitung entdeckt er eine Anzeige von Madame Zeena – ein Relikt aus besseren Tagen. In einem anderen Zirkus bittet er um Arbeit. Doch der Besitzer erkennt Stans Zustand und bietet ihm nur die Rolle des Geeks an, genau jener Rolle, die Stan einst mit Abscheu betrachtete. Die Tragik gipfelt in Stans Zustimmung. Die Spirale schließt sich, und er erkennt im Wahnsinn eine letzte Zuflucht.

Fazit und Kritiken zum Film „Nightmare Alley“

Nightmare Alley“ setzt konsequent auf Atmosphäre und psychologische Spannung, scheitert jedoch an der Balance zwischen Erzähltempo und inhaltlicher Dichte. Der Aufbau der Handlung folgt einem klaren Muster, doch die Länge von 150 Minuten dehnt einzelne Passagen unnötig aus. Die zentrale Figur entwickelt sich nachvollziehbar, verliert aber durch stereotype Nebenfiguren an Kontrast. Besonders die zweite Hälfte wirkt in ihrer Steigerung konstruiert. Zwar entstehen dichte Dialoge, doch echte Reibung bleibt selten. Die Handlung drängt in eine Richtung, ohne die moralische Fallhöhe glaubhaft zu verstärken.

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Positiv fällt die konsequente Verbindung von Schauplatz und Handlung auf. Die Settings wirken nie isoliert, sondern tragen die Handlung spürbar mit. Dabei gelingen einzelne Wendungen gut, weil sie sich logisch aus den Charakteren ergeben. Problematisch wird es jedoch, wenn der Film Symbolik über Inhalt stellt. Der dramatische Schluss drängt sich als Konsequenz auf, ohne emotional zu tragen. Statt Vielschichtigkeit entsteht eine konstruierte Spirale. „Nightmare Alley“ zeigt erzählerischen Ehrgeiz, doch die Wirkung bleibt begrenzt. Die Fallhöhe bleibt spürbar, verliert jedoch an Tiefe durch Überzeichnung.