Pro Mente Sana – Stiftung für Psychische Gesundheit in der Schweiz
Auch wenn es mittlerweile anerkannt ist, so wird psychische Gesundheit auch weiterhin oft stiefmütterlich behandelt. Das ist einerseits ein gesellschaftliches Problem, andererseits aber leiden vor allem einzelne Menschen darunter. Oft wird es erst zum Thema, wenn ein akutes Problem besteht. Umso wichtiger ist die Arbeit von Organisationen wie Pro Mente Sana, die Menschen bei psychischen Beeinträchtigungen helfen können. Das Angebot existiert mittlerweile schon einige Jahrzehnte und ist heute so wichtig wie selten zuvor. Über die Jahre konnte man sich immer weiterentwickeln und hat zwischendurch auch das Aktionsbündnis Psychische Gesundheit Schweiz aufgenommen. Neben der Früherkennung bietet man Erste Hilfe und kostenlose Beratungen an, arbeitet zudem auch politisch und will öffentlich für das Thema sensibilisieren. Mehr zu Pro Mente Sana und dem Thema der psychischen Gesundheit gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Das Ziel von Pro Mente Sana
Die 1978 gegründete Organisation setzt sich in der Schweiz für das Thema der psychischen Gesundheit ein. Mittlerweile hat man also mehrere Jahrzehnte Erfahrung bei diesem Thema. Man richtet sich dabei an Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, aber auch an deren Angehörige, die oftmals auch darunter leiden. Ebenso ist das Angebot für Fachleute aus dem Bereich der psychischen Gesundheit verfügbar, die oftmals unter großem Druck ihre Arbeit ausführen. Pro Mente Sana hat klare Ziele. Man übernimmt eine führende Rolle in der Früherkennung, bietet aber auch Erste Hilfe an, wofür unter anderem das Programm “ensa” ins Leben gerufen wurde.
Es gibt für Erwachsene eine kostenlose und vor allem niederschwellige Beratung, sodass jeder ganz einfach darauf zugreifen kann. Politisch sieht man sich als Interessenvertretung und setzt sich auch mit Öffentlichkeitsarbeit für eine Sensibilisierung des Themas ein. Leider ist die psychische Gesundheit noch immer ein Thema, das streckenweise in der Gesellschaft stiefmütterlich behandelt wird. Betroffene erhalten Unterstützung, die zu einem selbstbestimmten Leben führen soll. Dabei nehmen auch die Rechte der Betroffenen einen großen Raum ein, was unter anderem Grund- und Menschenrechte umfasst, ebenso Inklusion und Recovery.
Die Arbeit im Detail
Das Programm “ensa” bietet seit 2019 Erste-Hilfe-Kurse an, wenn es um psychische Gesundheit geht. Es richtet sich dabei vor allem an Laien, die so direkt lernen können, mit entsprechenden Schwierigkeiten umzugehen. Dabei ist es wichtig, Ängste abzubauen und so überhaupt in die Handlung zu kommen. Zudem bietet Pro Mente Sana juristische und psychosoziale Beratung online und per Telefon an. In Zürich wird eine anonyme Walk-In-Beratung angeboten. Seit 2014 gibt es die “Wie geht’s dir?” Kampagne und es werden Flyer, Ratgeber und Informationsbroschüren ausgegeben. Man engagiert sich aktiv für die Verbesserung von Rahmenbedingungen im Bereich der psychischen Gesundheit. Auch unter Einbezug der UNO-Behindertenrechtskonvention.
Die Geschichte der Organisation
Gegründet wurde die Stiftung im Jahr 1978 und ist aus einer psychiatriekritischen Bewegung hervorgegangen, die “Médecine de la Personne” forderte, also den Menschen statt die Krankheit in den Fokus zu stellen. 1988 wurde die Einzelmitgliedschaft eingeführt, außerdem eine Charta erarbeitet, die unter dem Titel “Brücken statt Mauern” die Rechte psychisch kranker Menschen fördern sollte. In den neunziger Jahren folgte eine weitere Professionalisierung der Beratung und Öffentlichkeitsarbeit. Peer-Weiterbildung und Recovery-Konzepte wurden verstärkt in den 2010er Jahren eingeführt, zudem gab es den Sprung in die Wirtschaft durch Schulungen. 2019 schließlich wurde “ensa”, die Erste Hilfe für psychische Gesundheit, ins Leben gerufen.
Das Aktionsbündnis Psychische Gesundheit Schweiz
2020 hat Pro Mente Sana die treuhänderische Verwaltung des Aktionsbündnis Psychische Gesundheit Schweiz übernommen. Das Aktionsbündnis war ein Verein, der für die gesamte Schweiz entsprechende Institutionen und Organisationen unter einem Dach vereint hat, die sich mit psychischer Gesundheit beschäftigen. Durch das Bündnis gab es eine stärkere gemeinsame Interessenvertretung. Die Prävention psychischer Leiden war ein wichtiger Fokus des Vereins. Weitere Ziele bestanden in der Gesundheitsförderung, der Behandlung und Rehabilitation von psychisch erkrankten Menschen, wobei dabei auch stark das Umfeld mit einbezogen wurde, sowie die Entstigmatisierung, da leider immer noch über psychische Erkrankungen viele falsche Dinge gedacht und verbreitet werden.
Psychische Gesundheit – das hilft!
Wenn von der Psyche gesprochen wird und entsprechenden Erkrankungen oder Problemen, gibt es ein weites Feld an Definitionen und Ausprägungen. Grundsätzlich wird damit eine Beeinträchtigung der psychischen Funktionen bezeichnet, sodass Verhalten, Denken, Fühlen und Erleben sich so sehr für eine Person verändern, dass Leid entsteht und es Funktionseinschränkungen gibt, vor allem auch im kulturellen Kontext. Das kann von leichten Störungen bis zu schwerwiegenden Krankheiten reichen. Wichtig ist: Wer entsprechend leidet, sollte einen Arzt aufsuchen. Selbst der Hausarzt kann dabei die erste Anlaufstelle sein, um die persönlichen Schwierigkeiten zu schildern. Wichtig ist, dass psychisches Leiden als das wahrgenommen wird, was es ist: ein körperliches Leiden.
Schlaf, Bewegung und gute Beziehungen
Manche Probleme brauchen professionelle Hilfe und womöglich sogar eine Medikation. Wer an einer starken Depression leidet, dem ist mit Spaziergängen alleine nicht geholfen. Dennoch gibt es eine Reihe an Grundpfeilern, die eine gute psychische Gesundheit fördern. An erster Stelle steht der Schlaf. Ausreichend viel Schlaf sorgt für eine Regenerierung, zudem werden Emotionen und Erinnerungen verarbeitet. Regelmäßige Bewegung ist ebenso wichtig wie eine ausgewogene Ernährung. Man sollte auf jeden Fall bestimmte Suchtmittel meiden, zu denen Nikotin und Alkohol gehören und tatsächlich auch Zucker. Solche Stoffe beeinträchtigen das Wohlbefinden und langfristig auch die psychische Gesundheit.
Ein weiterer Faktor sind soziale Beziehungen. Gesunde Beziehungen zur Familie, Freunde und Partnern können zu einem stabilen Selbstwertgefühl führen. Das beinhaltet auch eine offene Kommunikation und das Gefühl der Zugehörigkeit. Allerdings muss man auch deutlich erkennen, dass es Menschen im Umfeld gibt, die eher eine negative Wirkung haben. Generell ist in diesem Sinne Stress ein Faktor, der als ein wesentlicher Auslöser für psychische Probleme benannt werden kann. Der richtige Umgang mit Stress ist daher wichtig. Achtsamkeit und Meditation können helfen, aber auch grundsätzlich Erholung und Pausen. Ferner ist eine persönliche Selbstverwirklichung ein wesentlicher Faktor, um sich ausgeglichen und gesund zu fühlen.
Fazit zu Pro Mente Sana
