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Ricarda Messner mit Literaturpreis Fulda ausgezeichnet

Ricarda Messner mit Literaturpreis Fulda ausgezeichnet

Fulda ist eine Stadt, die eine lange Literaturtradition zu bieten hat. Diese geht auf die Klosterschulen des frühen Mittelalters zurück, wie auch Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld in seiner Rede erwähnte, bevor Ricarda Messner mit dem Literaturpreis 2025 ausgezeichnet wurde. Zum siebten Mal wurde dieser Preis von der Stadt Fulda verliehen, der sich mittlerweile etablieren konnte.

Messner, die in Berlin wohnt und arbeitet, konnte die Jury mit ihrem Debütroman überzeugen, für den sie auch schon mit dem Alfred-Döblin-Stipendium belohnt wurde. Der Roman erzählt die interessante Geschichte einer Nachgeborenen, die anhand eines Nachnamens in die Vergangenheit ihrer Familie eintaucht. Der klare und feine Stil erweckt diese Suche gekonnt zum Leben. Mehr zu Roman und Literaturpreis gibt es im Folgenden zu erfahren.

”Wo der Name wohnt” von Ricarda Messner

Mit Schreiben kennt sich Ricarda Messner aus. Die 1989 geborene Autorin ist bis dato vor allem als Herausgeberin und Mitbegründerin des Flaneur Magazins in Erscheinung getreten. Jede Ausgabe widmet sich einer bestimmten Straße in einer bestimmten Stadt und beleuchtet auf diese Weise ganz interessante Einblicke. In eine ganz ähnliche Richtung geht ihr Roman “Wo der Name wohnt”, der ihr Debüt darstellt. Zunächst beginnt die Geschichte in einer Berliner Nachbarschaft mit den Hausnummern 36 und 37. Hier hat die Figur des Romans ihre Kindheit verbracht und auch bei den Großeltern gespielt. Im Erwachsenenalter ist sie dafür verantwortlich, dass die Wohnung aufgelöst wird.

Die Figur des Romans ist Ricarda Messner selbst, die in die Vergangenheit ihrer Familie eintaucht. Von vielen Gegenständen kann sie sich trennen, nicht aber von dem Familiennamen – Levitanus. Dieser dient als Spur, um mehr zu erfahren. Ihr Weg führt sie schließlich auch nach Lettland. In der lettischen Hauptstadt Riga erfährt sie mehr und kann das Bild von vier Generationen zeichnen, die zusammen die Wurzeln der Gegenwart bilden. Nicht nur inhaltlich konnte Messner die Jury überzeugen, sondern auch mit ihrem Stil, der sehr fein nuanciert die Fäden der Vergangenheit zu einem Ganzen verwebt. Messner wurde für den Roman auch schon mit dem Alfred-Döblin-Stipendium ausgezeichnet.

Der Literaturpreis Fulda seit 2019

Der Literaturpreis Fulda seit 2019 Auch wenn der Preis erst seit 2019 vergeben wird, so konnte er sich bereits einen Namen machen. Mit 10.000 Euro ist der Literaturpreis Fulda ganz ordentlich dotiert. Über die Vergabe entscheidet eine Fachliteratur Jury, die sich in diesem Jahr für das Werk “Wo der Name wohnt” entschieden hat, das im Suhrkamp-Verlag erschienen ist. Vergeben wurde der Preis auch in diesem Jahr wieder im Zuge der Lesereihe Literatur im Stadtschloss.

Im ersten Jahr wurde Johanna Maxl für “Unser großes Album elektrischer Tage” ausgezeichnet. Die nachfolgenden Gewinner waren 2020 Nadine Schrader (Drei Kilometer) und Olivia Wenzel (1000 Serpentinen Angst), 2021 Timon Karl Kaleyta (Die Geschichte eines einfachen Mannes), 2022 Edgar Selge (Hast du uns endlich gefunden), 2023 Silke Stamm (Hohe Berge) und 2024 Konstantin Ferstl (Die blaue Grenze).

Fazit zum Literaturpreis von Ricarda Messner

Fazit Fulda ist eine traditionsreiche Stadt, die dieses Erbe pflegen und erhalten möchte. Literatur ist ebenfalls eng mit der Stadt verbunden, in der es früher Klosterschulen gegeben hat. Der Literaturpreis Fulda kann es an Renommee zwar noch nicht mit anderen bekannten Buchpreisen aufnehmen, doch man hat sich mittlerweile etabliert und hat in den letzten Jahren Feingefühl für die Gegenwartsliteratur bewiesen. In diesem Jahr wurde Ricarda Messner im Stadtschloss ausgezeichnet. Am 5. Juni 2025 nahm sie den 10.000 Euro dotierten Preis an und las direkt aus ihrem Debütroman vor, für den sie den Preis erhielt. “Wo der Name wohnt” konnte bisher Kritiker und Leser überzeugen.