Home » Events » Arbeitsforschungstagung 2018 in Stuttgart: Die Arbeitswelt der Zukunft

Arbeitsforschungstagung 2018 in Stuttgart: Die Arbeitswelt der Zukunft

Wissenschaft und Wirtschaft trafen sich bei der Arbeitsforschungstagung 2018, um über neue Arbeitswelten und digitale Transformation zu debattieren.

Arbeit ist für den Menschen und eine Gesellschaft ein zentrales Thema, da sie nicht nur Ressourcen produziert und Leistungen möglich macht, sondern auch sinn- und identitätsstiftend sein kann. Die Frage darüber, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussieht, beschäftigt Menschen schon lange, da technologischer Fortschritt für viele Änderungen sorgen wird. In Stuttgart fand jetzt über zwei Tage im Dezember die Arbeitsforschungstagung 2018 statt, bei der diese Frage näher beleuchtet wurde, vor allem hinsichtlich der Wissenschaft und welche Rolle sie bei diesen Änderungen spielt. Die digitale Arbeitswelt nimmt immer mehr Überhand und es stellt sich die Frage, welche Rolle der Mensch in diesem Prozess spielen kann. Als Austragungsort hat man sich für das Haus der Wirtschaft in Stuttgart entschieden. Den Rückblick auf die Tagung gibt es in diesem Artikel.

Arbeitsforschungstagung in Stuttgart

Arbeitsmärkte sind stets einem Wandel unterzogen, was unterschiedliche Gründe hat. Angebot und Nachfrage können dafür sorgen, dass es große Verschiebungen gibt, aber grundsätzlicher sind es auch Technologien, die einen großen Einfluss darauf haben, wie gearbeitet wird. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert ist dafür ein bekanntes Beispiel. Aktuell ist es allerdings die Digitalisierung, die in großen Schritten für Veränderungen sorgt. Die grundsätzliche Frage lautet daher, wie die Digitalisierung die Arbeitswelt beeinflusst und wie Menschen diese Technologien aktiv nutzen und mitgestalten können, ohne einfach nur passive Gestalten des Wandels zu sein. Diese Frage wurde auf der Arbeitsforschungstagung 2018 in Stuttgart erörtert.

Ausgerichtet wurde die Tagung am 4. und 5. Dezember. Dafür ging es in das Haus der Wirtschaft in Stuttgart. Gefördert wurde die Tagung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, die auch Förderschwerpunkte zum Thema “Zukunft der Arbeit” herausgegeben hat. Ebenso mit an Bord waren der Projektträger Karlsruhe vom Karlsruher Institut für Technologie und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation. Zudem passt die Tagung auch gut in das Wissenschaftsjahr 2018, das den Fokus auf “Arbeitswelten der Zukunft” legt. Grundsätzlich besteht das Ziel in der Zusammenarbeit und dem interdisziplinären Austausch, wobei Wissenschaft und Wirtschaft zusammengedacht werden müssen.

Programm der Tagung 2018

Für die beiden Tage hat man ein umfangreiches Programm erstellt, um das Thema der Tagung von allen Seiten zu beleuchten. Am Dienstag ging es nach der Anmeldung um 9:30 Uhr mit der Eröffnung los. Reinhard Karger vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz übernahm die Moderation. Ebenfalls mit dabei waren Dr. Michael Meister, der Parlamentarische Staatssekretär vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, und Michael Kleiner vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Baden-Württemberg. Direkt im Anschluss der Eröffnung ging es mit der Podiumsdiskussion weiter. An dieser nahmen unter anderem Prof. Dr. Dieter Spath, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, und Prof. Dr. Klaus Bengler, Präsident der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, teil.

Zum Mittel folge die Eröffnung der Ausstellung und zudem die Virtual World Tour. Bei der Tour handelte es sich um eine Aktion, bei der zwölf verschiedene Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt ihre neuesten Ergebnisse per Live-Streams präsentierten. Das reguläre Programm ging dann nach der Mittagspause weiter. Über drei Stunden gab es acht parallele Sessions mit interaktiven Formaten. Dazu zählten “Neuland gestalten lernen – partizipative Gestaltung sozio-technischer Arbeitswelten”, “Transformation der Arbeit durch Digitalisierung”, “Lernen im Prozess der Arbeit 4.0”, “Kompetenzmanagement im demografischen Wandel”, “Fachkräftesicherung und Qualifizierung”, “Assistenzsysteme im Mittelstand – Potenziale erschließen”, “Flexibles und mobiles Arbeiten” und “Prävention in der Arbeit 4.0”.

Weitere Sessions und Keynote-Vorträge

Am Mittwoch begann das Programm sogar noch eine Stunde früher. Dazu hielten Prof. Dr. Karlheinz Sonntag von der Universität Heidelberg und Prof. Dr. Wilhelm Bauer vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation die beiden Keynote-Vorträge “Arbeit 4.0. Kompetent bewältigen und präventiv gestalten” bzw. “Digitale Transformation. Herausforderungen für die Arbeitswelt”. Zum Mittag folgte der Keynote-Vortrag “Global Trends to 2030: The Future of Work and what this means for Europe” von Roubini Gropas, Ph.D. vom European Political Strategy Centre.

Zudem liefen noch einmal acht weitere Sessions am Vormittag, die parallel veranstaltet wurden. Das waren “Gestaltung von Arbeitssystemen mit Künstlicher Intelligenz”, “Der Entwickler der Zukunft – Arbeit 4.0 in der Produktentstehung”, “Agile neue Arbeitswelt: Potenziale der Crowd”, “Interaktionsarbeit gesund, sicher und gut gestalten”, “Mensch-Roboter-Kollaboration”, “New York: Entwicklungsförderliche Organisationsformen und Unternehmenskulturen von jungen Unternehmen”, “Betriebliches Gesundheitsmanagement in der digitalen Arbeitswelt” und “Sozialpartnerschaftliche Gestaltungsräume und Innovationen”. Der Tagung endete am Nachmittag mit der Tour durch das Future Work Lab.

Fazit zur Arbeitsforschungstagung 2018

Fazit zur Arbeitsforschungstagung 2018 Anfang Dezember fand die Arbeitsforschungstagung 2018 in Stuttgart statt. An zwei Tagen wurde die Rolle der Wissenschaft näher beleuchtet, wenn es um die Gestaltung der zukünftigen Arbeitswelten geht, die sich im Kontext der Digitalisierung stark verändern werden. Die aufgeworfene Frage lautet, inwiefern Menschen aktiv daran mitgestalten können. Es gab ein vielfältiges Programm mit Podiumsdiskussionen, Workshops und Keynote-Vorträge. Der interdisziplinäre Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Sozialpartnern wurde durch die “Virtual World Tour” unterschieden, bei der internationale Experten ihre Ergebnisse vorstellen konnten. Das “Future Work Lab” konnte zudem aufzeigen, wie die praktischen Auswirkungen des Wandels aussehen können.