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Famulatur: Der Schlüssel zur ärztlichen Praxis

Famulatur: Der Schlüssel zur ärztlichen Praxis

Den Begriff der Famulatur kennt wohl nicht jeder oder zumindest nicht dessen Bedeutung. Dabei ist dieses Vorgehen aber enorm wichtig und sorgt dafür, dass angehende Ärzte erste praktische Erfahrungen sammeln können. Die Famulatur ist also ein Pflegepraktikum, das die Studierenden der Medizin vor dem Physikum absolvieren müssen. Drei Monate dauert es in der Regel und wird unter anderem über den Verein „Deutsche Famulantenaustausch“ organisiert. Famulanten – also die Medizinstudierenden – können in unterschiedlichen Einrichtungen praktische Erfahrungen sammeln, was natürlich auch durch den direkten Patientenkontakt geschieht. Es kann in Krankenhäuser gehen, ebenso in Arztpraxen und Rehabilitationseinrichtungen. Warum diese praktische Erfahrung so wichtig ist, gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Was ist die Famulatur?

Jede Fachdisziplin setzt sich aus Theorie und Praxis zusammen und ausgebildete Ärzte müssen beides beherrschen. Über den menschlichen Körper gibt es enorm viel zu lernen, was schon schwierig genug ist. Doch letztendlich müssen die Praktiker der Medizin dieses Wissen auch anwenden und das ist alles andere als einfach. Der direkte Patientenkontakt und der Alltag in der Medizin müssen erlernt werden. Der Schritt von der theoretischen Ausbildung an der Universität hin zur praktischen Anwendung im klinischen Alltag ist ein großer und wird durch die Famulatur bewältigt. Studierende absolvieren also Praktika, um die Krankenpflege aus erster Hand kennenzulernen.

Der Begriff selbst kommt wenig überraschend aus dem Lateinischen und bezeichnet so viel wie „Diener“ oder auch „Gehilfe“. Gemeint ist also, dass ein Pflegepraktikum absolviert wird, das die Studierenden in direkten Kontakt mit den Patienten bringt. Hier werden Fähigkeiten gebraucht, die man nicht einfach im Hörsaal der Universität lernen kann. Eine Famulatur dauert in der Regel drei Monate bzw. 90 Kalendertage und kann in verschiedenen Einrichtungen absolviert werden. Tätigkeiten, die Studierende ausführen, sind unter anderem die Unterstützung bei der Körperpflege, das Anlegen von Verbänden und auch die Mobilisierung von Patienten. Die Pflege steht also im Vordergrund.

Warum ist die Praxis der Famulatur so wichtig?

Es ist einleuchtend, dass ein solches Pflegepraktikum sehr wichtig ist, denn am Ende wird Medizin im direkten Kontakt mit den Patienten ausgeübt. Es gibt verschiedene Vorteile, die sich aus der Famulatur ergeben. Dazu gehört der Praxisbezug, sodass gelerntes Wissen aktiv angewendet werden kann. Der reale klinische Alltag unterscheidet sich maßgeblich von der reinen Theorie. Es erlaubt den Blick auf die Patienten, was auch soziale Kompetenzen braucht. Kommunikation ist ein ganz wichtiges Thema, was nicht nur Gespräche mit den Patienten betrifft, sondern auch den Austausch mit dem weiteren medizinischen Personal.

Der interprofessionelle Alltag ist eine Hürde, die nicht so einfach zu nehmen ist. Man muss mit Ärzten kommunizieren, mit Pflegepersonal und mit Menschen aus anderen Gesundheitsberufen. Diese Teamarbeit ergibt sich nicht von selbst, sondern beruht auf Erfahrungen und Fähigkeiten. Es zeigt sich dann auch, wie offen ein Studierender ist, um wirklich bestmöglich arbeiten zu können. Das Pflegepraktikum ist auch eine wertvolle Erfahrung, um die eigenen Fähigkeiten besser einschätzen zu können und auch besser einordnen zu können, in welche Richtung man sich persönlich und beruflich entwickeln möchte. In dieser Phase kann man auch bessere Eindrücke der Fachbereiche gewinnen.

Man muss Verantwortung übernehmen

Verantwortung übernehmen als Arzt Es spielt grundsätzlich keine Rolle, ob man Chefarzt ist oder eine Pflegekraft – in der medizinischen Arbeit muss man Verantwortung übernehmen. Täglich trifft man Entscheidungen und ist für die Patienten verantwortlich, ebenso für Equipment und Ausrüstung und natürlich auch für die Teamarbeit. Unsicherheit ist zwar normal, doch langfristig ist damit in der Medizin kein Blumentopf zu gewinnen. Die Unsicherheit muss zu Aufmerksamkeit werden, die stetig von der Verantwortung getragen wird. Entscheidungen müssen getroffen werden, zumal der praktische Alltag auch nicht immer die Zeit bietet, um sehr lange nachzudenken. Ob man dazu geeignet ist, kann sich ebenfalls in der Famulatur zeigen.

Der Verein DFA – Deutsche Famulantenaustausch

In Deutschland spielt der Verein DFA eine wichtige Rolle für Medizinstudierende, die Pflegepraktika durchführen wollen. Dahinter verbirgt sich der Verein Deutsche Famulantenaustausch. Es ist ein gemeinnütziger Verein, der bundesweit aktiv ist und von Medizinstudierenden selbst getragen wird, die sich damit gegenseitig unter die Arme greifen. Man vermittelt dabei hochwertige und vielfältige Famulaturplätze, sowohl in Deutschland als auch im Ausland. Damit soll auch der generelle Austausch von Studenten gefördert werden. Der Verein kann auf ein Netzwerk zurückgreifen, in dem Praxen, Kliniken und weitere medizinische Einrichtungen zu finden sind

Mit diesem Hintergrund können Studierende über den DFA passende Plätze für ihre Famulatur finden. Grundsätzlich bietet der Verein auch Beratung und Informationen an, da natürlich sehr viele Fragen aufkommen. Der internationale Austausch ist ein wichtiges Element, das auch für die Medizin allgemein von großer Bedeutung ist, da dadurch umfangreiches Wissen vermittelt werden kann und die Medizin als gemeinsames Unterfangen verstanden wird. Neben der Netzwerkbildung werden auch regelmäßig Seminare und Workshops angeboten.

Fazit zu Famulatur

Fazit zu Famulatur Früher oder später müssen alle Medizinstudenten durch die Famulatur und das aus gutem Grund. Das Pflegepraktikum ist eine ganz entscheidende Phase in der Ausbildung des medizinischen Personals. Zahlreiche Faktoren gehen damit einher. Zum einen lernen die Studierenden den klinischen Alltag kennen, der sich eben deutlich von der bloßen Theorie der Bücher unterscheidet. Dabei müssen kommunikative Fähigkeiten gezeigt werden, sowohl im Kontakt mit den Patienten als auch mit den Kollegen. Für Studierende bietet die Famulatur die Gelegenheit, um den Alltag des Berufs kennenzulernen und einen besseren Eindruck davon zu bekommen, in welcher Fachrichtung man sich weiterentwickeln möchte. Der Verein Deutsche Famulantenaustausch hilft bei der Vermittlung von Plätzen.