Mein Leben als Zucchini
„Mein Leben als Zucchini“ ist ein bewegender Stop-Motion-Animationsfilm aus dem Jahr 2016, der unter der Regie von Claude Barras entstanden ist. Die Handlung folgt dem neunjährigen Icare, liebevoll „Zucchini“ genannt, der nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter in ein Waisenhaus kommt. Dabei behandelt der Film auf einfühlsame Weise die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und die Bewältigung von Verlusten.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Gaspard Schlatter, Sixtine Murat, Paulin Jaccoud (Schauspieler)
- Claude Barras (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
In diesem berührenden Film finden sich sowohl Kinder als auch Erwachsene in den liebevoll gestalteten Charakteren wieder. Die eindrucksvolle Animation und die emotionalen Geschichten der Kinder zeigen auf inspirierende Weise, wie wichtig es ist, einander zu unterstützen und gemeinsam ein glückliches Leben zu führen, selbst in schwierigen Zeiten.
Besetzung / Darsteller, Drehorte und Regie
Der beeindruckende Stop-Motion-Film „Mein Leben als Zucchini“ (Originaltitel: „Ma vie de Courgette“) erschien 2016 unter der Regie von Claude Barras. Mit einem Drehbuch von Céline Sciamma und einer Laufzeit von 66 Minuten bringt der Film eine ergreifende Geschichte auf die Leinwand. Produziert wurde das Werk von Max Karli, Pauline Gygax, Armelle Glorennec, Eric Jacquot und Marc Bonny. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 0.
Die künstlerische Gestaltung des Films verdanken wir David Toutevoix (Kamera) und Valentin Rotelli (Schnitt). Eindringlich unterlegt wird die Handlung von Sophie Hunger, die für die Filmmusik verantwortlich ist. Sie schuf auch die beiden Original-Songs „Eisbär“ von Grauzone und „Le vent nous portera“ von Noir Désir, die in passenden Szenen eingebettet sind.
Zum deutschen Synchronsprecher-Ensemble gehören Linus Püttmann als Icare „Zucchini“, Louisa Fuchs als Camille, Felix Lange als Simon, Helmut Gauß als Raymond, Noah Liebscher als Ahmed und Victoria Waldau als Alice. Nach der Premiere beim Cannes Filmfestival am 15. Mai 2016 startete der Film in Deutschland am 16. Februar 2017 in den Kinos.
Zusammenfassung & Inhalt vom Film „Mein Leben als Zucchini“
Der Film „Mein Leben als Zucchini“ von Claude Barras aus dem Jahr 2016 erzählt die emotionale Geschichte des neunjährigen Icare, der liebevoll Zucchini genannt wird. Nachdem seine alkoholkranke Mutter bei einem Unfall auf der Treppe stirbt, bringt der empathische Polizist Raymond Zucchini in ein Waisenhaus.
Im Waisenhaus trifft Zucchini auf andere Kinder mit ähnlichen Schicksalen. Anfangs fällt es ihm schwer, Anschluss zu finden, und er wird von Simon, einem der Jungen, geärgert. Nach einiger Zeit werden die beiden jedoch Freunde, und Simon eröffnet Zucchini die Hintergrundgeschichten der anderen Kinder. Zusammen erleben sie viele Abenteuer und helfen einander, die Vergangenheit zu bewältigen.
Als Camille, ein neues Mädchen, ins Waisenhaus kommt, entwickelt sich schnell eine enge Freundschaft zwischen ihr und Zucchini. Sie vertraut ihm ihre traumatische Vergangenheit an: Sie war Zeugin des Mordes an ihrer Mutter durch ihren Vater und dessen anschließendem Suizid. Zucchini und Camille teilen ihre Erinnerungen, Ängste und Hoffnungen miteinander und finden Trost in ihrer Verbundenheit.
Währenddessen organisieren die Betreuer des Waisenhauses einen Winterausflug für die Kinder. Zucchini und Camille kommen sich dabei noch näher. Sie verbringen viel Zeit miteinander, fahren gemeinsam Schlitten und tanzen auf einer kleinen Disco-Veranstaltung. Ihre Freundschaft vertieft sich, und sie unterstützen sich gegenseitig auf ihrem Heilungsweg.
Camilles Tante
Die Geschichte nimmt eine Wendung, als Camilles Tante auftaucht und sie aus dem Waisenhaus zurückholen möchte. Ihr Hauptinteresse gilt jedoch Camilles Erbe, nicht dem Wohl des Mädchens. Die Kinder im Heim setzen sich gemeinsam für Camille ein und schaffen es, sie im Waisenhaus zu behalten.
Der liebevolle Polizist Raymond trifft eine mutige Entscheidung: Er möchte Zucchini und Camille adoptieren und ihnen ein neues Zuhause bieten. Die anderen Kinder, vor allem Simon, sind zunächst nicht begeistert von der Idee. Schließlich erkennen sie jedoch, dass es das Beste für Zucchini und Camille ist und unterstützen die Entscheidung.
In ihrem neuen Leben bei Raymond erfahren Zucchini und Camille endlich die Liebe, Geborgenheit und Stabilität, die sie so dringend benötigen. Sie bleiben mit den anderen Kindern aus dem Waisenhaus in Kontakt, schreiben sich Briefe und besuchen einander. Ihre Freundschaften bleiben bestehen und stärken sie auf ihrem weiteren Lebensweg.
Der Film endet auf einer positiven Note, indem Zucchini die Fotos seiner Waisenhausfreunde auf seinen Drachen klebt. Dieses Symbol der Zusammengehörigkeit und Verbundenheit zeigt, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein und einander zu unterstützen.
Fazit & Kritiken zum Film „Mein Leben als Zucchini“
Claude Barras‘ beeindruckender Stop-Motion-Animationsfilm „Mein Leben als Zucchini“ behandelt auf sensible Weise die Geschichte des jungen Zucchini, der nach dem tragischen Tod seiner Mutter in einem Waisenhaus unterkommt. Hier lernt er andere Kinder kennen, die ähnliche Schicksalsschläge erfahren haben. Indem er die Welt aus Kinderaugen betrachtet, gelingt es Barras, schwere Themen wie Missbrauch, Vernachlässigung und Trauer anzusprechen, ohne jemals zu explizit oder verstörend zu wirken.
Die einfühlsame Erzählweise, mit der der Film sowohl das Leid als auch die Hoffnung der Kinder auf eine bessere Zukunft einfängt, macht „Mein Leben als Zucchini“ zu einem besonderen und bemerkenswerten Werk. Die Freundschaft und der Zusammenhalt der Kinder im Waisenhaus vermitteln eine warmherzige Botschaft und zeigen, wie wichtig Unterstützung und Verständnis in schwierigen Zeiten sind.
Trotz der kurzen Laufzeit von nur 66 Minuten schafft es der Film, eine tiefgründige und realistische Geschichte zu erzählen. Allerdings wäre es wünschenswert gewesen, manche Aspekte ausführlicher zu behandeln, um das Finale weniger abrupt wirken zu lassen und bestimmte Beziehungsverflechtungen näher zu beleuchten. So wirkt die Lösung des Grundkonflikts rund um Camille und ihre herrische Tante im Vergleich zur ansonsten realitätsnahen Erzählung etwas zu glatt und weniger authentisch.
Dennoch findet „Mein Leben als Zucchini“ insgesamt eine gelungene Balance zwischen Melancholie und Optimismus. Der Film mag für die ganz kleinen Zuschauer möglicherweise nicht geeignet sein, doch ab einem Alter von etwa acht Jahren dürfte sich die Faszination dieses herzerwärmenden Films auch für jüngere Zuschauer erschließen. Insgesamt ist „Mein Leben als Zucchini“ ein berührendes Stop-Motion-Juwel, das zeigt, wie Kinder schwere Themen auf ihre eigene Weise verarbeiten und trotz allem die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bewahren.