Unterwegs mit Jacqueline
„Unterwegs mit Jacqueline“ ist eine berührende Komödie über einen Mann und seine Kuh. Der algerische Bauer Fatah, gespielt von Fatsah Bouyahmed, liebt sein Tarenteser Rind Jacqueline über alles. Jahrelang bemüht sich Fatah vergeblich, an der renommierten Pariser Landwirtschaftsausstellung teilzunehmen. Plötzlich erhält er eine Einladung. Mit Unterstützung seines Dorfes, das ihm einen Reisekredit gewährt, bereitet er sich auf die lange Reise vor.
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- Jamel Debbouze, Lambert Wilson, Fatsah Bouyahmed (Schauspieler)
- Mohamed Hamidi(Regisseur) - Fatsah Bouyahmed(Autor) - Jamel Debbouze(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 6 Jahren
Die Reise von Fatah und Jacqueline ist voller überraschender Begegnungen und unvorhergesehener Ereignisse. Im Laufe ihrer Abenteuer überqueren sie das Meer, entdecken verborgene Geheimnisse, trotzen dem Wetter und geraten sogar in eine Bauernprotestbewegung. Jede Begegnung offenbart neue Facetten von Fatahs Charakter und stärkt seine Beziehung zu Jacqueline. Diese Reise wird nicht nur zu einer Herausforderung für Fatah, sondern auch zu einer Selbstfindung, bei der er neue Freundschaften schließt, alte Feindschaften überwindet und seine wahre Stärke entdeckt.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
„Unterwegs mit Jacqueline“ ist ein charmantes Werk aus dem Jahr 2016 mit einer Länge von 91 Minuten. Regisseur Mohamed Hamidi führte gekonnt die Zügel. Zusammen mit Alain-Michel Blanc und Fatsah Bouyahmed schrieb er das Drehbuch. Hamidi und Bouyahmed arbeiteten bereits 2013 beim Film „Né quelque part“ zusammen.
Die Produktion des Films lag in den Händen von Jamel Debbouze, Nicolas Duval Adassovsky, Laurent Zeitoun und Yann Zenou. Ibrahim Maalouf, der ebenfalls an „Né quelque part“ mitwirkte, steuerte die Musik bei. Elin Kirschfink stand hinter der Kamera, während Marion Monnier für den Schnitt verantwortlich war.
Fatsah Bouyahmed brillierte in der Hauptrolle als Fatah. Ihm zur Seite standen Lambert Wilson als Philippe, Jamel Debbouze als Hassan, Hajar Masdouki als Naïma und Abdellah Chakiri als Mokhtar. Tatsächlich wurden für die Darstellung von Jacqueline drei verschiedene Kühe eingesetzt.
Für den Dreh der in Algerien spielenden Szenen wählte man Marokko als Kulisse. „Unterwegs mit Jacqueline“ erhielt eine FSK 0 Altersfreigabe. Schließlich brachte die Komödie 2016 eine Nominierung für den Europäischen Filmpreis ein.
Handlung & Story vom Film „Unterwegs mit Jacqueline“
Fatah, ein Außenseiter in seinem algerischen Dorf, erhält endlich eine Einladung zur Pariser Landwirtschaftsausstellung. Er freut sich darauf, mit Jacqueline, seiner geliebten Kuh, teilzunehmen. Zur Finanzierung der Reise gewährt ihm sein Dorf einen Kredit. Die erste Etappe der Reise ist die Fährfahrt nach Marseille.
In Marseille angekommen, besucht er seinen Schwager Hassan. Dabei liefert er ein Paket seines Schwiegervaters ab. Zu seiner Überraschung entdeckt er Hassans verborgenes Familienleben: eine blonde Frau und zwei Kinder. Im Anschluss setzt Fatah seinen Weg nach Paris zu Fuß fort.
Ein plötzliches Unwetter zwingt Fatah und Jacqueline Unterschlupf zu suchen. Sie landen bei einer Frau namens Jacqueline. Gemeinsam besuchen sie ein Volksfest. Mit Gesang unterhält Fatah das Publikum und spielt „Willi“. In betrunkenem Zustand küsst er eine beleibte Frau. Fotos von diesem Kuss werden an das Webcafé in seinem Dorf geschickt, wo sie für Aufsehen sorgen. Als Fatahs Frau Naïma von dem Kuss erfährt, denkt sie über eine Scheidung nach. Die Nachricht löst bei Fatah eine Depression aus.
Ein weiteres Hindernis tritt auf, als Jacqueline im Schlamm stecken bleibt und sich verletzt. Sie finden Hilfe beim Schlossgutsbesitzer Philippe. Trotz Philippes anfänglicher Abneigung gegen Fatah entwickelt sich eine Freundschaft. Gemeinsam verfassen sie einen Liebesbrief an Naïma, in dem Fatah seine Gefühle ausdrückt. Danach setzt Fatah seine Reise fort.
Das Filmteam
Auf dem Weg gerät er in eine Kundgebung von Bauern. Ein Filmteam wird auf Fatah aufmerksam und dokumentiert seine Reise. Als die Demonstration in Gewalt umschlägt, wird Fatah festgenommen und verliert dabei Jacqueline. Philippe eilt zu seiner Hilfe und landet ebenfalls in der Zelle. Nach ihrer Freilassung stoßen sie auf Hassan, der sich ihnen anschließt. Gemeinsam gelingt es ihnen, Jacqueline wiederzufinden.
Fatahs Reise und seine Suche nach Jacqueline werden im Internet populär. Fatah und Jacqueline werden zu Stars, während sie auf dem Weg zur Landwirtschaftsausstellung in Paris sind. Obwohl sie zu spät ankommen und die Kuhprämierung schon begonnen hat, werden sie aufgrund des Drängens ihrer Fans noch zugelassen. Sie werden mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Fatah bedankt sich bei Philippe und Hassan und enthüllt vor den Kameras Hassans Geheimnis. Er grüßt sein Dorf, das gebannt vor dem Fernseher sitzt.
Im Abspann kehrt Fatah als gefeierter Held in sein Dorf zurück. Sein Abenteuer mit Jacqueline ist zu Ende, aber seine Geschichte lebt weiter.
Fazit & Kritiken zum Film „Unterwegs mit Jacqueline“
„Unterwegs mit Jacqueline“ ist ein charmantes und tiefgründiges Porträt einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem Mann und seiner Kuh. Der Film zeichnet sich durch das sanfte und zielstrebige Auftreten von Fatah aus, gespielt von Fatsah Bouyahmed. Er erweckt die Rolle des algerischen Kleinbauern zum Leben, der davon träumt, seine geliebte Kuh Jacqueline in Paris zu präsentieren. Mit seiner bezaubernden frankophilen Sehnsucht vermittelt Bouyahmed das Gefühl der Hoffnung und des Strebens.
Die Reise von Fatah und Jacqueline offenbart das ländliche Frankreich von seiner besten Seite. Mit einer naiven und verschmitzten Persönlichkeit erobert Fatah alle Herzen, und die pikareske Wanderung des charmanten Bauern gewinnt an Popularität. Trotz aller Widrigkeiten, von Streikbarrikaden bis hin zu unfreundlichen Polizisten, schafft es der Film, den Grat zwischen Herzlichkeit und Kitsch gekonnt zu balancieren. Zudem sorgt die Figur des Marseiller Schwagers Hassan, gespielt von Jamel Debbouze, für einen interessanten Kontrast zu Fatah.
Der Film geht allerdings über reine Unterhaltung hinaus und wirft einen scharfen Blick auf gesellschaftliche Fragen und Themen. Er zeigt auf, wie auswanderungswillige Jungs in Fatahs Dorf ältere Französinnen via Skype anbaggern. Bouyahmeds Darstellung von Fatah als naiver, gutmütiger Exzentriker ist einfach unwiderstehlich. Er ist das Herzstück des Films und sorgt für Momente voller Sprachwitz und Charme. Insgesamt ist „Unterwegs mit Jacqueline“ eine liebevolle Hommage an Frankreich und eine herzerwärmende Geschichte von Träumen, Hoffnung und unbeugsamer Entschlossenheit.