Fantastic Four
Superheldenfilme prägten das Kino der 2000er Jahre mit markanten Figuren und großen Effekten. „Fantastic Four“ knüpfte 2005 an diese Welle an und brachte die Comicvorlage mit neuer Bildsprache auf die Leinwand. Der Film positioniert sich dabei zwischen Gruppendynamik und individueller Krise – mit Helden, die mehr durch Zufall als durch Wille entstehen.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Ioan Gruffudd, Jessica Alba, Chris Evans (Schauspieler)
- Tim Story(Regisseur) - Chris Columbus(Produzent)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Ein missglücktes Weltraumexperiment verändert vier Menschen grundlegend und stellt ihr Leben auf den Kopf. Während sie ihre Kräfte zu begreifen versuchen, rückt eine Bedrohung näher, die aus den eigenen Reihen stammt. Der Film verfolgt die Suche nach Kontrolle, Zugehörigkeit und Identität in einer Welt, die Helden nicht einfordert, sondern beäugt. Wird es der Gruppe gelingen, trotz innerer Spannungen zusammenzuwachsen?
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Der Film „Fantastic Four“ aus dem Jahr 2005 basiert auf der bekannten Marvel-Comicreihe und wurde von Tim Story inszeniert. Das Drehbuch stammt von Michael France und Mark Frost. Chris Columbus, Avi Arad und Bernd Eichinger produzierten den Film. Die Kameraarbeit übernahm Oliver Wood, den Schnitt führte William Hoy, die Musik komponierte John Ottman. Die Hauptrollen spielen Ioan Gruffudd als Reed Richards alias Mister Fantastic, Jessica Alba als Susan Storm alias Invisible Woman, Chris Evans als Johnny Storm alias Human Torch und Michael Chiklis als Ben Grimm alias The Thing. Julian McMahon verkörpert Victor von Doom alias Dr. Doom. Weitere Rollen besetzten Kerry Washington als Alicia Masters, Hamish Linklater als Leonard und Laurie Holden als Debbie McIlvane.
Die Dreharbeiten fanden zwischen dem 23. August 2004 und dem 28. Januar 2005 statt. Der Kinostart war am 8. Juli 2005 in den USA und am 14. Juli in Deutschland. Der Film erhielt bei den Saturn Awards eine Nominierung als Bester Science-Fiction-Film. Jessica Alba wurde bei den MTV Movie Awards nominiert, ebenso das Hauptquartett als bestes Leinwandteam. Der Film gewann einen Stinker Award für das schlechteste Drehbuch bei einem Einspielergebnis über 100 Millionen Dollar.
Handlung und Story vom Film „Fantastic Four“
Dr. Reed Richards überredet seinen alten Studienfreund Ben Grimm, ihn bei einem wissenschaftlichen Projekt zu unterstützen. Gemeinsam suchen sie die Unterstützung von Victor Von Doom, CEO von Von Doom Industries, um Zugang zu einer Raumstation zu erhalten. Ziel ist es, die Wirkung kosmischer Energie auf biologische Proben zu untersuchen. Victor erklärt sich einverstanden, begleitet von der Genforscherin Susan Storm und ihrem Bruder Johnny. Während der Mission trifft die kosmische Wolke unerwartet früh ein. Reed, Susan und Johnny eilen nach draußen, um Ben zu retten. Victor hingegen verschließt die Station hinter sich.
Nach dem Kontakt mit der Energie kehrt die Gruppe zur Erde zurück und bemerkt schnell ungewöhnliche Veränderungen. Reed kann seinen Körper extrem dehnen, Susan wird unsichtbar und erzeugt Kraftfelder, Johnny kontrolliert Feuer, und Ben wird zu einem steinernen Wesen mit übermenschlicher Stärke. In der Öffentlichkeit zeigen sie erstmals ihre Kräfte, als sie auf der Brooklyn Bridge ein Unglück verhindern. Trotz der Bewunderung endet Bens Verlobung. Die vier ziehen in Reeds Labor im Baxter Building. Dort forschen sie nach einer Möglichkeit, ihre Zustände rückgängig zu machen, während Victor zunehmend isoliert wird.
Der finale Kampf um New York
Victor, ebenfalls betroffen, entwickelt elektrische Fähigkeiten und wird körperlich zu einer Metallgestalt. Während die anderen über ihre Kräfte diskutieren, verfolgt er eigene Pläne. Er manipuliert Ben, der das Team verlässt. Reed testet daraufhin alleine die Maschine, die die Verwandlung umkehren soll. Victor nutzt die Gelegenheit, um Ben in die Maschine zu setzen und ihn zurückzuverwandeln. Gleichzeitig verstärkt er seine eigenen Kräfte. Er schlägt Ben nieder und entführt Reed. Jetzt nennt er sich „Doom“ und startet einen gezielten Angriff auf die anderen.
Johnny entkommt nur knapp einer Lenkrakete, indem er sie in einen Feuerball lockt. Susan rettet Reed, gerät jedoch im Kampf gegen Doom in Bedrängnis. Ben entscheidet sich, seine Menschlichkeit aufzugeben, um dem Team zu helfen. Die Gruppe kämpft nun geschlossen gegen Doom. Johnny und Susan erzeugen gemeinsam extreme Hitze, Ben und Reed nutzen Wasser, um Doom mit einem Temperaturschock auszuschalten. Am Ende akzeptiert Ben seine neue Form, auch durch Alicia Masters’ Zuneigung. Reed macht Susan einen Heiratsantrag. Doom wird in gefrorenem Zustand nach Latveria überführt.
Fazit und Kritiken zum Film „Fantastic Four“
„Fantastic Four“ von 2005 bemüht sich um eine Mischung aus Comic-Charme und Blockbuster-Struktur, verliert dabei jedoch an Schärfe. Die Verwandlung der Figuren in Helden erhält zwar erzählerischen Raum, bleibt aber oft auf der Ebene reiner Effekte. Vor allem Ben Grimms Konflikt zeigt Potenzial, doch die emotionale Entwicklung bleibt angedeutet. Einige Dialoge wirken gezwungen, da sie Rollencharaktere eher stützen als weiterentwickeln. Die Szene auf der Brooklyn Bridge setzt klare Akzente, weil sie Kräfte, Konflikte und Öffentlichkeit erstmals effektiv verbindet. Trotzdem verlaufen spätere Konfrontationen ohne echte Fallhöhe.
Victor Von Dooms Werdegang zum Antagonisten wirkt zwar folgerichtig, doch sein Motiv bleibt vage. Die Rivalität mit Reed Richards beschränkt sich auf Andeutungen, statt konkret auszubrechen. Der Mittelteil verliert dadurch an Dynamik. Erst der Schlusskampf bringt Struktur zurück, da Kräfteverhältnisse sichtbar werden. Trotzdem wirkt die Entscheidung zur Heldengruppe eher formal als überzeugend. Der Film scheitert nicht an mangelnden Ideen, sondern an der Gewichtung. Wichtige Konflikte blitzen auf, verhallen jedoch ohne Konsequenz. „Fantastic Four“ bietet Ansätze, doch der Mut zum Risiko fehlt. Dadurch bleibt vieles routiniert statt erinnerungswürdig.