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Thor

Mit „Thor“ erweitert das Marvel Cinematic Universe sein mythologischstes Kapitel. Der Film kombiniert Elemente klassischer Götterdämmerung mit modernen Superhelden-Motiven. Zwischen kosmischen Thronsälen und irdischen Parkplätzen entspinnt sich ein Ringen um Ehre, Verantwortung und Herkunft. Die Vorlage aus den Comics wird dabei als Anlass für eine Mischung aus Fantasy, Action und Familienkonflikt genutzt.

Thor [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Chris Hemsworth, Natalie Portman, Tom Hiddleston (Schauspieler)
  • Kenneth Branagh(Regisseur) - Ashley Edward Miller(Autor) - Kevin Feige(Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren

Ein zerbrechlicher Friede zwischen Welten zerreißt, als Thor durch eigene Überheblichkeit auf die Erde verbannt wird. Während er dort sein Selbstbild hinterfragt, gerät in Asgard sein Bruder Loki an die Macht. Ein zerstörerisches Wesen bedroht bald beide Ebenen der Realität. Die Konflikte spitzen sich zu, bis ein zerstörter Übergang das Verhältnis der Brüder unwiderruflich verändert. Wie viel Macht kann ein Einzelner wirklich tragen?

Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte

Thor“ erschien 2011 als Teil des Marvel Cinematic Universe. Die Regie übernahm Kenneth Branagh, während Chris Hemsworth als Thor Odinson die Hauptrolle spielte. An seiner Seite standen Natalie Portman als Jane Foster, Tom Hiddleston als Loki, Anthony Hopkins als Odin und Stellan Skarsgård als Erik Selvig. Weitere Rollen übernahmen Kat Dennings als Darcy Lewis, Colm Feore als König Laufey sowie Clark Gregg als Agent Phil Coulson. Idris Elba spielte Heimdall, Jaimie Alexander verkörperte Sif, Ray Stevenson trat als Volstagg auf. Das Drehbuch stammte unter anderem von Ashley Miller und Zack Stentz, die Produktion übernahm Kevin Feige.

Gedreht wurde zunächst in Los Angeles, später in New Mexico. Einzelne Szenen entstanden in Kalifornien. Die Dreharbeiten begannen im Januar 2010 und endeten im Mai. Die Musik komponierte Patrick Doyle, für die Kameraarbeit war Haris Zambarloukos verantwortlich. Mit einer Laufzeit von 114 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren feierte der Film am 17. April 2011 Weltpremiere. In Deutschland startete er am 28. April. „Thor“ spielte weltweit über 449 Millionen Dollar ein und erhielt mehrere Nominierungen, darunter bei den MTV Movie Awards, den Saturn Awards sowie den Teen Choice Awards.

Handlung und Story vom Film „Thor“

Nachdem Odin einst die Frostgiganten in Jotunheim besiegte und ihre Machtquelle raubte, herrschte Frieden zwischen den Reichen. In der Gegenwart bereitet sich sein Sohn Thor auf die Thronbesteigung vor. Doch ein Zwischenfall mit den Frostgiganten unterbricht die Zeremonie. Trotz Verbots reist Thor mit Loki, Sif und den Warriors Three nach Jotunheim, um Laufey zur Rede zu stellen. Der riskante Angriff zerstört den Waffenstillstand. Odin greift ein, rettet seine Leute und verbannt Thor zur Strafe auf die Erde. Dort verliert dieser seine Kräfte und seinen Hammer Mjölnir.

Thor landet in New Mexico, wo ihn Jane Foster, Erik Selvig und Darcy Lewis entdecken. Während S.H.I.E.L.D. den Ort untersucht, an dem Mjölnir niedergegangen ist, versucht Thor vergeblich, den Hammer zu heben. Nach seiner Gefangennahme erkennt er seine Fehler und freundet sich mit Foster an. Loki übernimmt unterdessen die Herrschaft in Asgard, nachdem Odin ins „Odinschlaf“ fällt. Er plant ein Bündnis mit Laufey, der Odin töten soll. Sif und die Warriors Three reisen mit Heimdalls Hilfe zur Erde, um Thor zurückzuholen.

Der Bruch zwischen den Brüdern

Loki ahnt ihren Plan und schickt den zerstörerischen Automaten „Destroyer“ hinterher. Dieser greift Thor und seine Gefährten an. Thor stellt sich dem Wesen und opfert sich. Dieser selbstlose Akt macht ihn wieder würdig. Mjölnir kehrt zu ihm zurück, gibt ihm seine Kräfte und erlaubt ihm, den Destroyer zu besiegen. Thor verabschiedet sich von Jane mit einem Kuss. Danach kehrt er nach Asgard zurück, um Loki aufzuhalten. Dort beginnt der finale Konflikt zwischen den Brüdern um Macht, Herkunft und Ehre.

Loki tötet Laufey, um Asgard zu retten und gleichzeitig Jotunheim zu vernichten. Thor stellt sich ihm entgegen. Während der Konfrontation zerstört Thor die Brücke Bifröst, um die Vernichtung Jotunheims zu verhindern. Odin erwacht und hält beide vom Absturz in den Abgrund ab. Doch Loki, enttäuscht und verletzt, lässt sich fallen. Thor erkennt seine Unreife, spricht mit Odin und denkt an Jane. Auf der Erde sucht sie weiter nach einer Verbindung zu Asgard. In einer Szene nach dem Abspann manipuliert Loki heimlich den Wissenschaftler Selvig in einer geheimen Einrichtung.

Fazit und Kritiken zum Film „Thor“

Thor“ setzt auf den Kontrast zwischen mythologischer Größe und moderner Erdung. Der Film verknüpft überhöhte Heldenerzählung mit bodenständiger Fremdheitserfahrung, verliert dabei jedoch gelegentlich das Gleichgewicht. Wenn Thor in New Mexico erstmals ohne Kräfte auftritt, funktioniert der Culture-Clash-Humor. Diese Szenen besitzen Tempo, zeigen situativen Witz und verleihen dem sonst ernsten Ton eine willkommene Leichtigkeit. Doch gerade diese Balance gerät ins Wanken, sobald die Erzählung zurück nach Asgard springt. Die Dramaturgie wechselt dann zwischen familiären Konflikten und weltbedrohlichen Szenarien, ohne immer eine klare Linie zu finden.

Problematisch wirkt die Figurenentwicklung rund um Loki. Sein Motivationswandel bleibt streckenweise unausgereift. Die Konfrontation mit Odin wirkt zwar emotional aufgeladen, doch der darauffolgende Machtwechsel geschieht auffallend reibungslos. Diese Schnelligkeit nimmt der Figur an Tiefe, obwohl das Potenzial erkennbar bleibt. Gelungen ist dagegen die Szene, in der Thor sich dem zerstörerischen Automaton opfert. Der Moment wirkt verdient, weil der Wandel glaubhaft eingeführt wurde. Der Film schafft es hier, Größe ohne Pathos zu erzeugen. So gelingt ihm zumindest punktuell ein überzeugender Blick auf Stärke, Reue und Verantwortung.